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Die großen Familien

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Im Mittelpunkt des Interesses standen politische Visualisierungsstrategien einer aufkommenden Elite des Großgrundbesitzes, die mit dem Königshaus um politischen und ökonomischen Einfluss konkurrierte.

St. Georg in Ják

Die großen Familien in den Königreichen Böhmen und Ungarn im 13. und frühen 14. Jahrhundert und ihre Repräsentation

Das Jahrhundert zwischen der »Goldenen Bulle« von 1222, in welcher der ungarische König Andreas II. den Kleinadel begünstigte, und der gescheiterten Landrechtsreform der »Maiestas Carolina« Kaiser Karls IV. von 1355 war eine Zeit, in der Macht, Besitz und militärische Stärke der Magnatenfamilien in Böhmen, Ungarn und im Heiligen Römischen Reich beträchtlich zunahmen. Welche Repräsentationsstrategien verfolgten die hochadeligen Familien, wie lässt sich ihr Verhältnis zur Hofkultur beschreiben, wie konkurrierten sie untereinander und mit den geistlichen Fürsten des Landes? Antworten auf diese Fragen sind das Ziel des Vorhabens. Neben Sippenkirchen und Klöstern sind es vor allem Burgen, die der Hochadel im Wettbewerb mit dem König und mit seinesgleichen errichten ließ, um seine politische und ökonomische Macht im Land nach außen hin darzustellen. Deren typologische und stilistische Stellung, ihre fortifikatorische Zweckmäßigkeit und ihre künstlerische Ausstattung wurden untersucht.

Das Vorhaben war Teil des BMBF-geförderten Forschungsprogramms »Soziale Umwelt visuell« (2017–2019) und wurde im Rahmen des Themenbereichs »Machtrepräsentation« bearbeitet.