Thema

Kosmopolitismus versus Konservatismus

Waren die Jahrzehnte zwischen den beiden Weltkriegen aus kulturhistorischer Sicht eine Epoche der Nationalisierung oder des Kosmopolitismus? Eine exemplarische Analyse von Praktiken, Institutionen und Transferprozessen zeigt, dass der Kulturbereich auch im Kontext der (Neu)Gründung von Nationalstaaten von transnationalen Tendenzen geprägt war.

Fresko in der Kirche von Jászszentandrás

Kosmopolitismus versus Konservativismus. Nationalkulturen in Modernisierungs- und Globalisierungsprozessen der Zwischenkriegszeit

Die Untersuchung zielte auf eine kulturellen Verflechtungsgeschichte und stellte eine der fünf Dimensionen, die die Grundstruktur des dreibändigen »Handbuchs einer transnationalen Geschichte Ostmitteleuropas« bilden. Im Mittelpunkt des Beitrages zum zweiten Band steht die Herausbildung von Nationalkulturen im Kontext einer in die Moderne führenden globalen kulturellen Transformation nach dem Ersten Weltkrieg. In den (neuen) Nationalstaaten des östlichen Europa wurden die Künste und die Institutionen des Kulturlebens (etwa in den Bereichen der Populärkultur, des Bildungswesens, der Religion und der neuen Massenmedien) von unterschiedlichen Tendenzen geprägt: Es konkurrierten nicht nur ein patriotischer Antimodernismus und eine kosmopolitische Avantgarde, sondern es entwickelte sich auch ein »reaktionärer Modernismus« als Teil einer breiteren gesellschaftlichen »konservativen Revolution«. Nachgegangen wurde der Frage, ob sie diese sogar als regional und transnational dominierende Strömung interpretieren lässt, die bis in die Gegenwart reicht.

Das Vorhaben wurde im Rahmen des Themenbereichs »Interkulturalität« bearbeitet.

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