Thema

Mobilität in Ostmitteleuropa

Zahlreiche Wanderungen von Individuen und Gruppen prägten die mittelalterliche Geschichte Ostmitteleuropas. Die interdisziplinäre Analyse unterschiedlichster Quellen zielt darauf ab, die Ursachen und Auswirkungen verschiedener Formen von Mobilität zu erhellen.

Hacksilber aus Cortnitz

Zahreiche germanische und nomadische Reitergruppen der Spätantike dienten im römischen Heer und schützten die Reichsgrenzen entlang der Donau vor äußeren Eindringlingen. Dennoch gelang es Hunnen und Awaren, sowohl für längere als auch für kürzere Zeiträume eigenständige Herrschaftsgebiete zu etablieren. Nach dem Ende der so genannten Völkerwanderungszeit entstand durch Migration und Assimilation die slawische Welt Ostmitteleuropas, die bald den Sklavenhandel der arabischen Kalifate beliefern sollte. Die ungarischen und slawischen Herrscher des Hochmittelalters holten Einwanderer aus westlichen Regionen als »Gäste"« in ihre Länder, um gemeinsam mit den autochthonen Bewohnern die Kulturlandschaft zu erweitern, Bergbau zu betreiben, die Ernährungsgrundlage zu verbessern und die Gewinne der Herrscher zu erhöhen.

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