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Frauen im Dreißigjährigen Krieg

Die Forschungen widmen sich im Rahmen des Kooperationsprojekts "BELLUM & ARTES. Mitteleuropa im Dreißigjährigen Krieg" der Untersuchung der Frauen und ihrer von der historischen Forschung bisher stark vernachlässigten Rolle als gesellschaftliche, kulturelle und politische Akteurinnen im Dreißigjährigen Krieg. Als Abschluss des Projekts BELLUM & ARTES wird sich eine internationale und interdisziplinäre Tagung diesem Themenkomplex widmen.

Gerrit van Honthorst, Elisabeth Stuart (1596-1662) als böhmische Königin, nach 1632, Öl auf Leinwand, 216 x 148,5 cm, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. L 157

Frauen als Akteurinnen im Dreißigjährigen Krieg
Frauen während des Dreißigjährigen Krieges werden von der historischen Forschung wenn überhaupt, dann allermeist als unbedeutend und insbesondere als Opfer männlicher Gewalt erfasst. Lediglich der Königin Christina von Schweden billigt man eine gewisse Eigenständigkeit und internationalen Einfluss zu. Doch das greift zu kurz. Frauen jedes sozialen Standes spielten ganz unterschiedliche, durchaus selbstbestimmte Rollen und nahmen Einfluss auf das Kriegsgeschehen. Insbesondere die Historiographie des 19. Jahrhunderts hat die Geschichte dieser Frauen vernachlässigt und missachtet. Bis heute stellen die Aktionsräume, internationalen Netzwerke und die politische Einflussnahme dieser Frauen ein Forschungsdesiderat dar. Die Pfalzgräfin und »Winterkönigin« Elisabeth Stuart (1596-1661), Tochter des englischen Königs Jakob I., kämpfte z.B. über ihre internationalen Netzwerke und durch eine gezielte Bildnispolitik erfolgreich für die Durchsetzung ihrer politischen Ziele.

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