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Das Architekturerbe des Sozialismus neu denken

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Zu den ehrgeizigsten urbanen und sozialen Experimenten der Sowjetunion gehörte die Errichtung neuer »sozialistischer Städte«. Nach dem Ende des Staatsozialismus erlebte dieses Erbe tiefgreifende Transformationen. Die Untersuchung richtet den Blick auf den Wandel seiner Wahrnehmung im Kontext lokaler Identitäten und nationaler Narrative.

Das Projekt des Sozialistischen Stadtstadions Uralmasch. 1930er Jahre. Arch. P.V. Oranskij.

Das Architekturerbe des Sozialismus neu denken. Urbane Transformationen und neue Narrative in den »sozialistischen Städten«
Seit gut einem Jahrzehnt wächst das Interesse am Architekturerbe des Sozialismus in den postsowjetischen Ländern kontinuierlich. Verschiedene Aspekte der Architekturproduktion der Sowjetunion werden heute weit über akademische Diskurse hinaus debattiert und in soziokulturelle Projekte integriert. Die öffentliche Auseinandersetzung mit diesem Bauerbe impliziert eine Suche nach neuen kulturellen Symbolen und Elementen nationaler und lokaler Identitäten.

Als Teil des Verbundprojekts »Stadt. Kultur. Bauen – Baukulturelles Erbe in der postsowjetischen Stadtentwicklung« in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) sowie der GWZO-Nachwuchsgruppe »Ostmitteleuropa im Vergleich« geht die Untersuchung diesen Prozessen am Beispiel der sogenannten »sozialistischen Städte« (sotsgorods) nach. Seit den 1920 Jahren gehörte deren Errichtung zu den größten und radikalsten städtebaulichen Kampagnen, die je realisiert wurden. Der Kollaps des Staatsozialismus führte zum beschleunigten Verfall und zur symbolischen Entwertung der von einer gescheiterten Utopie hinterlassenen Stadträume. Ein besonderes Augenmerk der vergleichenden Studie gilt dem Wandel der Haltungen zu diesem Erbe in der Gegenwart.
 

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