Unsere Gedanken sind bei unseren ukrainischen Kolleg*innen und Freund*innen. Auf Befehl Putins hat das russische Militär am 24. Februar 2022 ein Land im Herzen Europas angegriffen, mit dessen Wissenschaftler*innen wir vielfältige Kooperationen pflegen, in dem Freund*innen, Kolleg*innen und Familienmitglieder unserer Mitarbeiter*innen leben. Wir sind in Sorge als Menschen und alarmiert als Wissenschaftler*innen, dass massive Geschichtsklitterung als Vorwand für eine völkerrechtswidrige Invasion dient. Wir appellieren an die deutsche Öffentlichkeit, beim Blick auf das östliche Europa ihren Expert*innen und nicht Geschichtsfälschungen zuzuhören. Wir hoffen mit den Menschen in der Ukraine auf das Ende der Aggression, verbeugen uns vor ihrem Einsatz und vor den vielen Menschen in Russland und Belarus, die trotz aller Gefahren offen Kritik üben.
Hilfe und Unterstützung für geflüchtete Wissenschaftler*innen
Die NGO #ScienceForUkraine hat auf ihrer Seite eine Übersicht mit Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfsangeboten für ukrainische Wissenschaftler*innen zusammengestellt.
Am GWZO arbeiten zahlreiche Wissenschaftler*innen, die sich mit der Ukraine, deren Kultur, Geschichte, Politik und Gesellschaft beschäftigen und die mit ihrer Expertise für journalistische Interviews und fachliche Einschätzungen zur Verfügung stehen.
Die E-Learning-Kurse »Die Ukraine. Geschichte und Gegenwart eines europäischen Staates« vermitteln gesichertes Grundwissen über das angegriffene Land und dessen Geschichte. Das GWZO koordinierte die Zusammenarbeit von insgesamt sieben Leibniz-Einrichtungen bei der Erstellung des Kursangebots, sowohl für Schüler*innen als auch Erwachsene.
Die Expert*innen des GWZO stellen ihre Regionalkompetenz zum östlichen Europa gerne Schulklassen in Leipzig und Leipzig-Land zur Verfügung. Interessierte Lehrkräfte nehmen bitte Kontakt auf mit Alexander Weidle und hinterlassen ihre Kontaktdaten. Wir werden uns im Anschluss bei Ihnen melden und den inhaltlichen sowie zeitlichen Rahmen unserer Unterstützung besprechen.
Expert*innen der Leibniz-Institute beantworten in kurzen Videos Fragen zum Krieg Russlands gegen die Ukraine. Die Videos sind ein Teil des E-Learning-Kurses »Ukraine«.
Das Forschungsquartett, der GWZO Podcast in Zusammenarbeit mit detektor.fm, widmete sich am 6.10.2022 dem Thema »Wie geht Forschen auf der Flucht?«. Die Redakteurin Charlotte Nate sprach dort mit Natalia Khamaiko und Anastasiia Korochina. Beide sind Gastwissenschaftlerinnen am GWZO und arbeiten an archäologischen Themen in der Abteilung »Mensch und Umwelt«.
»Ukrainische Wissenschaftlerinnen in Leipzig«, MDR Mittagsmagazin, 16.3. und 17.3.2023: Hartmut Schade (MDR) im Interview mit unseren Kolleg*innen Natalia Khamaiko, Anastasiia Korokhina, Marcin Wołoszyn und Maren Röger zum Stipendienprogramm für geflüchtete Wissenschaftler*innen am GWZO.
Seit Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die gesamte Ukraine im Jahr 2022 konnte das GWZO als Anlaufstelle für geflüchtete ukrainische Wissenschaftler*innen mehr als ein Dutzend ukrainische Gäste begrüßen und bei der Fortführung ihrer Arbeit unterstützen.
Aktuell sind folgende Personen aus der Ukraine an unserem Institut tätig:
Leipziger Ringvorlesung zur Literatur, Kultur und Geschichte der Ukraine
Im Wintersemester 2022/23 widmete sich unsere Ringvorlesung der Geschichte der heutigen ukrainischen Gebiete. In enger Zusammenarbeit und in gemeinsamen Vorlesungen mit geflüchteten ukrainischen Wissenschaftler*innen wurden Themen von der Archäologie bis zur Zeitgeschichte behandelt. Die interdisziplinäre Reihe begann mit einer prominent besetzten Podiumsdiskussion zu Völkerrechtsfragen des aktuellen Kriegs gegen die Ukraine. Ein Höhepunkt war die Jahresvorlesung des GWZO mit der britisch-ukrainischen Historikerin Olesya Khromeychuk, die über die historischen Wurzeln des Verständnisses von Freiheit im überfallenen Land sprach.
Die Ringvorlesung war Teil einer Kooperation zwischen dem Institut für Slavistik und dem Historischen Seminar der Universität Leipzig, dem GWZO und dem Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow, in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Leipzig und dem Polnischen Institut Berlin – Filiale Leipzig.
Ausgewählte Medienbeiträge
Lesen
Maren Röger, Veronika Wendland (Hrsg.): Wissenschaft im Überlebensmodus. Drei ukrainische Historiker*innen berichten über die Zerstörungen des Krieges, Zeitgeschichte-online, 23.2.2024. | zum Dossier
Svitlana Telukha, Dorothee Riese, Antje Johanning-Radžienė (Hrsg.): Die verletzte Stadt. Bewohner:innen berichten vom Angriff auf ihre Stadt Charkiw, Themenschwerpunkt im Portal Copernico, 06.02.2024. | zum Themenschwerpunkt
Hören
Online-Ausstellung über die Zerstörung historischer Bauten in der Ukraine, Interview mit Arnold Bartetzky zur Ausstellung »Destroyed Ukrainian Heritage«, Fazit, DLF Kultur, 24.02.2025. | zum Beitrag
Sehen
»Pizza, PAX & Politics: Stell dir vor es ist Krieg…«, Timm Schönfelder im Podiumsgespräch zum Krieg gegen die Ukraine, 06.05.2022. | zum Beitrag
