Abriss des Palastes der Republik

Themenfeld

Erbekonstruktionen und Kanonbildungen in Kunst, Literatur und Architektur

Kulturerbe ist keine konstante Wesenseigenschaft, sondern eine in stetem Wandel befindliche soziale Konstruktion. Die Frage, was unter Kulturerbe verstanden wird, wurde in der Geschichte immer wieder neu ausgehandelt, und sie löste häufig Auseinandersetzungen in Wissenschaft und Gesellschaft aus. Auch heute ist Kulturerbe – nicht zuletzt im Kontext postkolonialer Diskussionen und Ansprüche – ein hochaktuelles und umkämpftes Thema.

Mit Erbedefinitionen eng verknüpft sind Prozesse der kulturellen Kanonbildung, die nicht immer von Meinungsbildung auf breiter gesellschaftlicher Basis, sondern vielfach auch von autoritären Setzungen bestimmt sind, die über Jahrhunderte wirksam bleiben können. Das Themenfeld nimmt Erbekonstruktionen und Kanonbildungen in Kunst, Literatur, Musik und Architektur in den Blick. Ein besonderes Augenmerk gilt den zugrundeliegenden Aushandlungsprozessen, an denen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik beteiligt sind.

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Forschungsthemen

Das Architekturerbe des Sozialismus neu denken

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Zu den ehrgeizigsten urbanen und sozialen Experimenten der Sowjetunion gehörte die Errichtung neuer »sozialistischer Städte«. Nach dem Ende des Staatsozialismus erlebte dieses Erbe tiefgreifende Transformationen. Die Untersuchung richtet den Blick auf den Wandel seiner Wahrnehmung im Kontext lokaler Identitäten und nationaler Narrative.

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Die große Utopie aus regionaler Perspektive

Schriftzug »Gerda Henkel Stiftung«, grau

Wie lässt sich die Erfahrung der Stadt im Staatssozialismus jenseits des Narrativs vom »großen sozialistischen Urbanisierungsprojekt« interpretieren? Das Forschungsprojekt widmet sich der Sozialgeschichte der modernistischen Architektur im östlichen Europa sowie ihrer heutigen, im Wandel begriffenen, Wahrnehmung.

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Erbe ohne Erben

In der östlichen Hälfte Europas lässt sich wie in kaum einem anderen Teil der Welt beobachten, dass Kulturgüter, die zunächst als Relikte einer unliebsamen Vergangenheit verdrängt werden, mit der Zeit als Erbe angeeignet werden können. Die Fallstudien gehen diesen Prozessen nach, wobei ein Bogen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart geschlagen wird.

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Folklore in Ungarn als Projektionsfläche

Die Folklorepraktiken der vorindustriellen ländlichen Bevölkerung stellen einen wichtigen Bestandteil der kulturellen Identitätsbildung in Ungarn dar. Sie erlebten immer wieder besondere Konjunkturen und stehen als Mittel der Identitätspolitik auch heute hoch im Kurs. Das Dissertationsprojekt widmet sich  den sozio-ökonomischen und politischen Dynamiken ihrer Interpretation von der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts bis in die Gegenwart.

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Frauen im Dreißigjährigen Krieg

Die Forschungen widmen sich im Rahmen des Kooperationsprojekts "BELLUM & ARTES. Mitteleuropa im Dreißigjährigen Krieg" der Untersuchung der Frauen und ihrer von der historischen Forschung bisher stark vernachlässigten Rolle als gesellschaftliche, kulturelle und politische Akteurinnen im Dreißigjährigen Krieg. Als Abschluss des Projekts BELLUM & ARTES wird sich im Jahr 2017 eine internationale und interdisziplinäre Tagung diesem Themenkomplex widmen.

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Kanonkonstruktionen

Im 19. und 20. Jahrhundert im östlichen Europa gefügte Kanones in Literatur und Kunst erfüllen die komplementäre Doppelfunktion von ästhetisch-kultureller Repräsentation und gemeinschaftsgebundener Identifikation. Welche Mechanismen bestimmen die Konstruktion der Kanones und wie lassen sich Wirken und Fortwirken des Kanons beschreiben?

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Nachkriegstransformationen historischer Stadtzentren nach dem Krieg

LogoNAWA Polisch National Agency for Academic Exchange

Der Wiederaufbau historischer Stadtzentren in der DDR sowie in den West- und Nordgebieten Polens führte zur Entwicklung unterschiedlicher Rekonstruktionsmodelle. Das Projekt untersucht die Vielfalt der angewandten Modelle – von Modernisierung und Funktionalität bis hin zu einer starken Betonung von Identität und Geschichte.

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Stories of Ukraine’s Lost Homes

Das Projekt zielt darauf ab, die tiefgreifenden Veränderungen in den besetzten ukrainischen Gebieten seit 2014 zu dokumentieren und zu vermitteln. In einem virtuellen »Museum der verlorenen Häuser« sollen die Auswirkungen des russischen Staatsaufbaus, die Aneignung von »herrenlosem« Eigentum und die alltäglichen Erfahrungen der Vertreibung sichtbar gemacht werden.

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