Thema

Historiographiegeschichten

In der Geschichte der Historiographien des östlichen Europa ist gegenwärtig ein Trend zur (Re)Nationalisierung beobachtbar. Dagegen die langen Traditionen grenzüberschreitenden Austausches von Historiker*innen aus der Region zu rekonstruieren sowie zugleich auf deren rege Beschäftigung mit der Geschichte der Welt zu verweisen, ist Ziel der Forschungen.

With a Zest in a refined Form: Internationaler Kongress der Geschichtswissenschaften in Warschau, 1933. Makowski, Krzysztof A; Michalski, Maciej; Schramm, Tomasz; Filipowska, Karolina (Hrsgb.) Poznań: Wydawnictwo Wydziału Historii UAM, Wydawnictwo Miejskie Posnania, Fundacja TRES. 2021, S. 94f

Verflochtene Historiographien und Weltgeschichtsschreibung
So wie Geschichte und Kultur des östlichen Europa in Summe von vielfältigen transnationalen sowie transregionalen Austauschbeziehungen geprägt sind, zeichnen sich auch die Geschichtswissenschaften in der Region durch eine Vielzahl grenzüberschreitender Transfers und Interaktionen aus. Historiographische Konzepte und Narrative, die innerhalb Osteuropas zirkulierten, wurden – oft vermittelt durch emigreé historians – auch in anderen Teilen der Welt rege rezipiert. Historiker*innen aus dem östlichen Europa haben seit dem ausgehenden 19. Jh. prägende Spuren in der internationalen Geschichtswissenschaft hinterlassen. Hinzu kommen facettenreiche Traditionen der historischen Forschung über andere Teile der Welt und Reflexionen zur Verortung Osteuropas in der Globalgeschichte. Das Wissen um frühere wie heutige transnationale und globale Verflechtungen in der Region stärkt nicht nur die internationale Forschungsvernetzung der Abteilung, sondern dient auch der kritischen Reflexion des jüngsten Renationalisierungstrends.

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