Ausstellungsansicht: Left Performance Histories 2018

Ausstellung | 03.02.2018 - 25.03.2018

Left Performance Histories - Perspektiven auf Kunstaktionen aus Osteuropa

Die Ausstellung Left Performance Histories zeigt osteuropäische Aktionskunst ab den 1970er Jahren und reflektiert ihre fortwährende Bedeutung in der Gegenwart. Einige der über 25 vorgestellten Künstler*innen dürften Kenner*innen der alternativen Kulturszenen des ehemaligen Ostblocks vertraut, andere selbst für sie eine Neuentdeckung sein.
Statt einer umfassenden Retrospektive nähert sich die Ausstellung einer Auswahl von Themen, die in kritischen Debatten häufig ausgeklammert werden.

Die inoffizielle Kunst des staatssozialistischen Osteuropa wird oft als Sammelbecken subversiver Gesten gegen ein gesellschaftlich, kulturell und politisch repressives Umfeld verhandelt. Die Ausstellung betrachtet Performancekunst hingegen als Ort des Vergnügens, an dem gängige Selbstdarstellungen und gesellschaftliche Normen von Geschlechtsidentität, Sexualität und Schönheit umgangen werden. Sie fragt darüber hinaus nach politisierten künstlerischen Positionen, um zu zeigen, dass der sozialistische Staatsapparat nicht nur von antikommunistischer Seite aus angefochten wurde. Vielmehr meldeten sich auch kritische Stimmen zu Wort, die auf demokratisch-sozialistischen Prinzipien beharrten oder auf den erbitterten ideologischen Wettkampf des Kalten Krieges verwiesen.

Durch eine Vielfalt kuratorischer Herangehensweisen (einschließlich dokumentarischer Präsentationen, Gesprächsveranstaltungen und Neuaufführungen von Performances) untersucht das Projekt, wie Performancekunst im Kontext späterer Ausstellungen gezeigt werden kann. Die Ausstellung schlägt vor, Performance als veränderliches und sich kontinuierlich neu konstituierendes Archiv zu verstehen, das bei jeder öffentlichen Präsentation aufs Neue gestaltet werden muss. Mit diesem Ansatz erkundet sie, wie die Geschichte/n der Performancekunst im Laufe der Zeit hervorgebracht, reguliert und interpretiert werden.

Veranstalter: Eine Ausstellung der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK), Berlin

Ort: Neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK), Berlin

Kann Schlafen einen künstlerischen Wert haben? Warum fürchten Kroaten blaue Briefumschläge? Und wie wurde »Geschlecht« im sozialistischen Osteuropa der 1970er Jahre thematisiert? Erfahren konnten Interessierte dies vom 3.Februar-25.März 2018 bei der Ausstellung Left Performance Histories in der NGBK Berlin, die vom GWZO unterstützt wurde.