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Vergnügungskulturen in multiethnischen Städten

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Mit Blick auf Vergnügungskulturen werden Öffentlichkeiten in multiethnischen Städten um 1900 erforscht. In der Historiografie verankerte städtische Raumordnungen und Konfliktnarrative sollen auf den Prüfstand gestellt werden.

Volksfeste im Warschauer Alexanderpark 1899. In: Adres”-Kalendar’ gor. Varshavy na 1900 god”.

Freizeit unter Kontrolle? – Die Politisierung von Vergnügungskulturen in den multiethnischen Städten Warschau, Posen und Lemberg 1890-1914
Vergnügungskulturen wurden in den Jahrzehnten um 1900 zu einem zentralen Bestandteil urbanen Lebens. Während dazu für die Städte des westlichen Europa bereits zahlreiche Studien vorliegen, stellen Vergnügungskulturen in der Forschung zu den Städten des östlichen Europa nur eine Randerscheinung dar. Die Forschung richtete ihren Blick bislang vor allem auf Opernhäuser und Nationaltheater und deren Rolle in Nationalisierungsprozessen. Damit wurden jedoch die bereits etablierten Narrative nationaler Konflikte reproduziert. Ohne die Integration der Vergnügungskulturen fehlt in der Geschichtsschreibung ostmitteleuropäischer Städte ein wesentlicher Teil des alltäglichen Lebens. Ihre Integration kann dazu beitragen, das Bild dieser Städte um 1900 neu zu konturieren. Das Projekt untersucht das breite Spektrum urbaner Vergnügungskulturen in Warschau, Posen und Lemberg. Dieser Zugang verspricht neue Perspektiven auf Öffentlichkeiten und Kommunikation in städtischen Räumen. Im Zentrum steht die Frage, inwiefern sich politische Konflikte in den multiethnischen Städten auf das städtische Alltagsleben auswirkten.

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