
Abteilung
Verflechtung und Globalisierung
Die Forschungen dieser Abteilung zielen auf die Erklärung historischer, zum Teil bis in die Gegenwart wirkender Verflechtungsprozesse in Wirtschaft, Politik, Kultur, Wissenschaft und Recht. Das Erkenntnisinteresse liegt einerseits auf dem mit translokalen, transnationalen und transregionalen Transfers von Menschen, Ideen und Gütern verbundenen gesellschaftlichen Wandel im östlichen Europa, andererseits geht es um die Positionierung des östlichen Europa als Weltregion entlang der globalen West-Ost und Nord-Süd-Blickachsen.
Die wirtschafts-, politik-, kultur-, wissenschafts- und rechtshistorischen Forschungen leiten sich aus den übergreifenden Leitthemen des GWZO ab und sind an den Schnittstellen geschichtsregionaler Studien, moderner globalhistorischer Ansätze, den vergleichenden Area Studies und den historischen Kulturwissenschaften verortet. Sie sind verbunden durch den gemeinsamen Fokus sowohl auf den Beitrag des östlichen Europa zu überregionalen Verflechtungsphänomenen seit der Frühen Neuzeit als auch auf die Positionierung der Region in Globalisierungsprozessen.
Kritisch hinterfragt werden Interpretationen, die das östliche Europa als vom »Normalpfad« der globalen Entwicklung abweichend, rückständig, peripher oder überwiegend westliche Vorbilder nachahmend charakterisieren. Mit seinem interdisziplinären Ansatz bringt sich das internationale Team der Abteilung aktiv in die Entwicklung von Kategorien, Methoden und Theorien der inzwischen rasch wachsenden Transregionalisierungsforschung ein.
Die Abteilung leitet Prof. Dr. Frank Hadler.